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Kontaktaufnahme keine Reaktion
Klaus | 03. Oktober 2023Open or CloseVor über drei Wochen Kontakt über HomePage angefragt!
Keine Reaktion erhalten- Erfahrungsbericht aus Kirchellen
Maria Kosar | 16. Januar 2021Open or CloseSeit einiger Zeit kommen die Wölfe aus dem Wolfgebiet Schermbeck /Hünxe auch nach Kirchhellen. Kirchhellen liegt südlich von Bottrop und grenzt an Hünxe und Schermbeck, ist somit Randgebiet des Wolfgebietes.
In Kirchhellen hatten die Wölfe bereits Schafe gerissen, als ich mich an den Herdenschutzberater des Lanuv richtete. Ich besitze zwei Ponys mit einem Stockmaß von 100 cm. Bisher habe ich immer den Zaun danach ausgerichtet, dass die Ponys nicht ausbrechen. Nun musste aber was passieren, damit auch der Wolf nicht auf die Wiese kommt. Laut Herdenschutzberater stellte mein Ponyzaun überhaupt kein Hindernis da um einen Wolfsangriff zu verhindern. Ich halte die Ponys in einem Offenstall, sodass sie wie immer sie möchten auf die Wiese oder den Stall gehen können.
Um eine kurzfristige Lösung zu finden, damit meine Ponys besonders in der Nacht geschützt sind, empfiehl mir der Herdenschutzberater den Kontakt zu Wikiwolves. Ich habe zunächst Kontakt über die Internetseite aufgenommen. Eine schriftliche Antwort kam sehr schnell, es folge ein sehr nettes Telefonat und zwei Ortsbesichtigungen.
Die Leute von Wikiwolfes haben mir dann sehr schnell und tatkräftig mit mehreren Personen geholfen mit dem vorhandenen Material den Offenstallt soweit herzurichten, dass die Ponys in der Nacht vor Angriffen geschützt sind. Es konnte eine sehr gute Lösung gefunden werden, sodass die Ponys auch nachts nicht nur im Stall stehen müssen. Ich möchte mich für die fachmännische und schnelle Hilfe bedanken.- Der Pferdegnadenhof Die Arche
Marion Korroch | 1. November 2019Open or Close
Seit fast genau 40 Jahren wird das östlich von Hannover beheimatete Tierschutzprojekt „Pferdegnadenhof Die Arche“ auf einem rund 4 ha großen Areal abseits der Ortschaft Arpke ausschließlich von ehrenamtlichen Tierfeunden betrieben und allein durch private Spenden sowie einige Tierpatenschaften finanziert. Mittlerweile bietet Die Arche nicht nur aktuell 32 Pferden und Ponys ein artgerechtes Zuhause. Neben 29 Katzen und 3 Hunden haben hier auch Bartagamen, Landschildkröten sowie Wildtiere wie Igel, Steinmarder oder Eichhörnchen aus meist dramatischen Notlagen heraus ein wohlbehütetes Dach über ihren Köpfen finden können. In Zusammenarbeit mit der Wildtierhilfe Soltau e.V. und dank der medizinischen Betreuung durch die Tierärztliche Hochschule Hannover wird den Wildtieren eine Chance auf Genesung gegeben, um ihnen danach wieder ein Leben in Freiheit zu ermöglichen.
Seit Juni 2020 hat sich für uns durch die Wolfsrisse an Pferden und Ponys in der Region Hannover/Lehrte/Burgdorf das Leben drastisch verändert. Mindestens 20 unserer Pferde sind unter 120 cm klein und wiegen 95 – 140 kg, wodurch sie in Größe und Gewicht einem großen Schaf recht ähnlich sind. Viele von ihnen sind blind, taub oder aufgrund ihrer gesundheitlichen Vorgeschichte oder ihres hohen Alters nicht mehr in der Lage, schneller oder längere Wege zu laufen. Sie können bei einem Wolfsangriff weder flüchten noch können sie sich verteidigen..
Nach einem Beratungstermin mit Herrn Peter Schütte vom Herdenschutz des NABU bei uns vor Ort stand fest, dass wir schnellstmöglich einen wolfsabweisenden Zaun brauchen. Deshalb musste der insgesamt 1480 Meter lange Außenzaun bestehend aus Holzlatten im ersten Schritt frei geschnitten und mit 3 Reihen stromführenden E-Seilen ergänzt werden, um so kurzfristig einen besseren Schutz erreichen zu können. Im zweiten Schritt wurde etwa 50 cm davor ein zusätzlicher, neuer Zaun bestehend aus 6 Reihen Hippo Wire gesetzt. Zusammen mit neuen Zugangstoren, die über ein stromführendes Abwehrsystem verfügen, und einem leistungsstarken Stromgerät haben wir dank der guten Beratung durch Herrn Sven Zwirner von der Firma PATURA hoffentlich sehr wirkungsvolle Maßnahmen in der Abwehr von Wolfsangriffen in die Wege geleitet.
Bei der Umsetzung mußte neben dem erheblichen finanziellen Aufwand auch der enorme Arbeitsaufwand bewerkstelligt werden und wir sind den Mitgliedern von WikiWolves und Frau Christine Paetzold als Organisatorin für Niedersachsen zutiefst dankbar dafür, dass Sie alle an mehreren Wochenenden, an denen unser alter Zaun ergänzt und der neue Zaun erstellt wurde, so tatkräftig und oftmals mit eigener Ausrüstung geholfen haben! Ohne Sie wäre dies besonders in so kurzer Zeit für uns nicht umsetzbar gewesen!
Darum möchte sich der Pferdegnadenhof Die Arche aus Arpke bei allen Helfern des Projekts „wolfsabweisender Zaun“ ganz besonders herzlich bedanken.
Marion Korroch & ihr ehrenamtliches Team
- WikiWolves Einsatz bei Nienburg
von Ingo | 6.-7. & 27.-28. Juli 2019Open or CloseAn den beiden Wochenenden galt es, einen Mutterkuhhalter bei dem Aufbau von wolfsabweisenden Litzenzäunen auf zwei seiner Wiesen im Bereich des Rodewaldrudels zu unterstützen. Beide Wiesen hatten ungefähr den Umfang von 1 Kilometer Länge. Gezäunt wurde mit einem System von Patura, das 6 Litzen in den Höhen 20, 35, 50, 65, 95 und 125 cm beinhaltet. Die Versorgung mit Strom wird in diesem Fall durch ein solargestütztes Weidezaungerät mit hoher Spannung von 6500 Volt gewährleistet.
Am ersten Wochenende konnten wir auf Grund der sehr guten Vorbereitung des Landwirts innerhalb von 2 Tagen den Einsatz komplett abschließen. Es wurden an den bereits vorhandenen Eckpfosten Porzellanisolatoren in den entsprechenden Höhen befestigt, Hartholzpfähle mit Hilfe eines Traktors gesetzt, Erdungskabel verbuddelt, sowie letztendlich die Stahllitzen gezogen und mit Hilfe von Befestigungsclips an den Pfählen befestigt. Die Weidezugänge wurden mit Torspannfedersetzen und ebenfalls 6 Litzen in den oben angegeben Höhen gesichert. Beteiligt waren an dem ersten Wochenende jeweils pro Tag 5 ehrenamtliche Helfer, denen an dieser Stelle nochmals ein großer Dank gebührt.
An dem zweiten Einsatzwochenende konnten wir sogar die gleiche Arbeit mit nur 4 Helfern am Samstag und einem Helfer (aus den Niederlanden angereist!) und dem Landwirt am Sonntag bewerkstelligen.
Ein herzlicher Dank an den Landwirt für die verantwortliche Bereitschaft seine Tiere vor Wolfsübergriffen zu schützen und somit zu beweisen, dass ein Herdenschutz möglich und pragmatisch zu leisten ist.
Ebenfalls danke ich im Namen aller Helfer für die herzliche Aufnahme und köstliche Bewirtung während der Einsätze. Das Wetter tat sein Übriges, um einen rundum gelungenen Einsatz abzuschließen.- WikiWolves Einsatz bei Wolfsburg
von Ralf | 4. & 5. Mai 2019Open or CloseAm Samstag und Sonntag dem 4 und 5 Mai 2019 trafen sich freiwillige Helfer vom Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. und WikiWolves zu einem Arbeitseinsatz in der Nähe von Wolfsburg, um einer Nutztierhalterin beim Zaunbau mit Untergrabeschutz zu unterstützen.
Die weiteste Anfahrt hatten eine Helferin aus Brandenburg und eine Helferin aus Berlin. Es mussten ca. 1000 m ausgehoben werden für den Untergrabeschutz, wofür ein Minibagger vom Freundeskreis freilebender Wölfe zur Verfügung gestellt wurde. Mit einem Pfahlbohrer wurden Löcher gebohrt und neue Pfähle befestigt. Leider gab es am Samstag immer wieder kleinere Zwischenstopps durch das teils schlechte Wetter mit Regen und Hagel. Am Sonntag war das Wetter etwas besser und so schafften wir es, noch eine größere Fläche einzuzäunen. Wir haben gute 700 m Zaun an diesem ersten Einsatzwochenende fertiggestellt.
- WikiWolves-Einsatz in NRW - Kreis Wesel
von Steffi | 18. Mai 2019Open or CloseBevor wir unsere Arbeit aufnahmen, hatten wir die Gelegenheit beim Schafscheren zuzuschauen. Ratzfatz war die Wolle ab, und die Schafe waren froh, wieder auf die Weide zurückzukönnen. Jetzt wissen wir, woher der Ausdruck "Schafskälte" herkommt. Dann knöpften wir uns die ca. 2 ha große Weidefläche vor.
Der Auftrag:
Die Unebenheiten am Boden etwas ausgleichen. Durch die Pflügarbeiten auf dem angrenzenden Feld hatte sich die Erde so sehr bewegt, dass die unterste Litze stellenweise beinahe am Boden auflag. An anderen Stellen haben sich Kaninchen unter dem Zaun durchgebuddelt. Es machte den Eindruck, als wüssten sie ganz genau, wie sie den Strom umgehen können. Die größeren Löcher könnten unter Umständen allerdings eine gute Vorarbeit für den Wolf sein, denn da war der Abstand zur untersten Litze teilweise höher als 30cm... Mit Spaten und einem einfachen Holzpfahl machten wir uns ans Werk. Bei den Kaninchenlöchern haben wir uns natürlich erst vergewissert, dass sie leer waren. Die Tunnel, die direkt unter der Litze herführten waren so kurz, dass man sie gut einblicken konnte. Der Boden war schön trocken und relativ locker, so hatten wir keine Schwierigkeiten mit dem Spaten durchzukommen. Die Arbeit ging mit uns vier Leuten ganz gut von der Hand. Zur Mittagspause gab es eine leckere Gemüsesuppe und eingelegte Kirschen zum Nachtisch. Gesellig war es am Tisch mit uns allen und wir unterhielten uns nicht nur über den Wolf, sondern auch über Gott und die Welt. Nach der Pause liefen wir die Weidefläche nochmal ab und besserten hier und dort noch etwas aus.
Abschließend kam der Schafhalter nochmal zu uns, und wir führten gemeinsam einen Kontrollgang durch. Das machen wir übrigens immer, denn die Verantwortung für den Zaun und die Weidefläche bleibt natürlich immer beim Tierhalter. Daher möchten wir an dieser Stelle auch dazu ermutigen, gerne vor Ort zu äußern, wenn etwas nicht zur Zufriedenheit ausgeführt sein sollte. So haben wir die Gelegenheit, noch Verbesserungen durchzuführen, bevor wir wieder verschwinden. Als freiwillige Initiative bieten wir in erster Linie unsere Arbeitskraft an.
In den Bundesländern, in denen die Wölfe schon länger sind können die Wikiwölfe bestimmt auch beratend tätig werden, da sie bereits über gute praktische Erfahrung verfügen. Diese Beratung ist aber wenn, dann als hilfreicher Tipp zu verstehen. Die Verantwortung für Auswahl von Zäunen, Material und alles Weitere in diesem Zusammenhang bleibt immer bei den Tierhaltern, die auf ihrem Gebiet sowieso meist spezialisiert sind.- Zaunbauseminar unter Herdenschutz-Aspekten
von Susanne Will | 15. Mai 2019Open or CloseAm 11. Mai 2019 fand in Gars am Inn in der Milchschafhaltung Bonaventura ein Zaunbauseminar statt. Eingeladen haben die Gregor Louisoder Umweltstiftung und der Landesverband Bayerische Schafhalter. Viele Interessierte aus der Schafhaltung, Berufsschäfer, Mitglieder des Landesverbandes und des Öffentlichen Dienstes sowie Freiwillige der Initiative Wikiwolves sind der Einladung gefolgt.
Von einem Mitarbeiter des AKO Weidezaun Teams der Firma KERBL erhielten wir grundliegende Informationen zum Thema Weidezaun. Möglichkeiten des Herdenschutzes mittels Zaunbau in der Schafhaltung wurden erörtert und die auf dem Markt aktuellen Zauntypen vorgestellt. In ihrem Vortrag „Wildtierbiologie als Grundlage für gutes AusZäunen“ informierte die Biologin Katharina Mikschl über neue Erkenntnisse aus dem Wolfsmanagement und lud darüber hinaus ihr Auditorium dazu ein, sich selbst in die Lebensumstände eines Wolfes zu versetzen und das Thema Herdenschutz mit seinen Augen zu betrachten. Am Nachmittag hatten wir die Möglichkeit, auf einer Weide verschiedene Netzzäune selbst aufzustellen. Wir konnten praktisch all das ausprobieren, was wir am Vormittag theoretisch gelernt hatten.
Früher wurden die Schafe eingezäunt, heute muss der Wolf ausgezäunt werden. Die Maßnahmen hierzu sollten vorausschauend, effektiv und konsequent durchgeführt werden. Die gesamte Veranstaltung war von reger Diskussion und spannendem Erfahrungsaustausch begleitet.- WikiWolves Einsatz bei Nienburg
von Sven | 16. und 17. März 2019Open or CloseAm 16. und 17. März haben wir im Bereich des Rodewalder Rudels einem Mutterkuhhalter beim Bau eines wolfsabweisenden Zauns geholfen. Unser Ziel: Der Zaun soll noch an diesem Wochenende fertig werden!
Der Samstag startete mit fast zehn Personen bei reichlich feuchtem Wetter. Das konnte uns allerdings nicht von unserem Plan abhalten. Während die einen damit begannen, den geplanten Verlauf des etwa 500 Meter langen Zauns freizuschneiden, haben andere bereits die Eckpfosten gesetzt und mit Isolatoren versehen. Nach dem Spannen des ersten Drahtes und Markieren der Pfahlabstände von knapp acht Metern, ging es an das Bohren der Löcher. Dabei wurden wir von einem motorisierten Erdbohrer kräftig unterstützt. Mit vereinten Kräften wurden die Pfosten gesetzt und eingegraben, sodass wir schnell mit dem Spannen der restlichen Drähte fortfahren konnten. Sechs Stück, jeweils mit 20 Zentimeter Abstand. Vorbereitete Latten mit Kerben für die Drähte und ausreichend Akkuschrauber für das Befestigen der Isolatoren sorgten für ein schnelles Vorankommen. Parallel dazu wurden Metalltore für die Zugänge zur Weide aufgebaut. So hatten wir bereits am Ende des ersten Tages nach rund neun Stunden Arbeit über die Hälfte des Zauns geschafft.
Am Sonntag ging es mit kleinerer und teilweise neuer Besetzung weiter. Nach einem kurzen Unwetter mit Hagel und Regen zeigte sich sogar die Sonne. Da die Löcher bereits vollständig gebohrt waren, brauchten wir nur noch die fehlenden Pfosten setzen und die Drähte spannen. Kleinere Details wie Schotter und festgefahrene Böden unter den Toren (Verlegen des Stromkabels) oder fehlende Isolatoren (konnten dann aber noch kurzfristig organisiert werden) verzögerten unser Vorhaben ein wenig, änderten aber nichts daran, dass wir am Nachmittag tatsächlich unser Ziel erreichten: Der Zaun war fertig und das an nur einem Wochenende!Begleitet wurde die Aktion von fantastischen Aufläufen, Kaffee und Kuchen sowie netten Gesprächen. Einen großen Dank an den Mutterkuhhalter und seine Familie für die leckere Versorgung! - WikiWolves Einsatz bei Nienburg
von Christine | 20.-21.10. und 27.-28.10.2018 & 4.11.2018Open or CloseMitte Oktober 2018 erreichte mich die Anfrage einer Ziegenhalterin aus dem Landkreis Nienburg: 1,5 km wolfsabweisender Zaun sollten gebaut werden, und das möglichst schnell, da bereits nachgewiesene Wolfsrisse in der Umgebung stattgefunden hatten. Das Material war bereits beschafft, es fehlten nur noch helfende Hände.
Innerhalb einer Woche waren die ersten beiden Aktionstage organisiert: mit acht Helfern am Samstag und drei am Sonntag wurde der alte Zaun rückgebaut und der neue begonnen. Für die meisten WikiWolves Helfer war diese Aktion sehr lehrreich, denn wir errichteten zum ersten Mal einen Festzaun mit metallenen Z-Pfosten statt der ansonsten häufig genutzten, sehr schweren Eichenpfähle. Auch sollte diesmal der Untergrabeschutz aus einer stromführenden Litze an der unteren Außenseite bestehen statt eingebuddeltem Zaun. Es war mein erster Einsatz ohne Buddeln – eine angenehme Abwechslung!
Die Z-Pfosten wurden mit einer speziellen Ramme in den (sehr kooperativen) Boden gehauen. Wenn man schonmal harten Lehmboden bearbeitet hat, um Pfosten einzusetzen, weiß man so etwas sehr zu schätzen! Sowohl Pfosten als auch Ramme waren leichter als alles, was ich bisher beim Zaunbau in den Händen hatte, sodass das Pfosten Einrammen keine übergroßen Kräfte erforderte. Nach kurzer Zeit konnte man auf beeindruckende ‚geschaffte‘ Distanzen zurückblicken, was sehr motivierend war. Z-Pfosten erfordern auch kein Einschlagen von Krampen, um den Zaun zu befestigen. Stattdessen wurde der Zaun in die bestehenden Halterungen an den Pfosten eingehängt. Nach 5 Einsatztagen mit insgesamt 29 Helfern sind wir zwar mit dem Zaun nicht fertig geworden – was bei der Länge auch nicht überraschend ist – konnten aber der Ziegenhalterin helfen, ihrem Ziel schonmal ein großes Stück näher zu kommen!- Erfahrungsbericht einer Schafhalterin
von Saskia Dittgen | 26.10.2018Open or Close
Als ich im Zuge der vielen Diskussionen über Wölfe und Schafe auf die Initiative WikiWolves stieß, gefiel mir das Konzept sofort. Menschen, die sich über die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland freuen, aber sich der Probleme und Schwierigkeiten bewusst sind, die dies insbesondere für die Weidetierhalter mit sich bringt. WikiWolves ist eine Plattform, auf der Freiwillige mit Weidetierhaltern zusammengebracht werden, um diese bei notwendigen Herdenschutzmaßnahmen mit ihrer Arbeitskraft zu unterstützen.
Ich habe eine kleine Hobbyschafzucht mit Shetlandschafen und kann in den Sommermonaten eine Fläche nutzen, die mit einem nicht wolfssicheren Wildzaun eingezäunt ist. Der Einsatz von Elektronetzen ist auf dem Gelände aus verschiedenen Gründen kaum möglich. Deshalb plante ich, den Zaun außen mit zwei stromführenden Drähten aufzurüsten. Die Zaunlänge beträgt ca. 500 m, als Zaunpfosten für den Wildzaun dienen alte Wasserrohre aus verzinktem Stahl, an vielen Stellen ist der Zaun stark zugewachsen. Für die Aufrüstung mussten Isolatoren an den vorhandenen Pfosten angebracht und insbesondere der gesamte Bewuchs unter den stromführenden Drähten beseitigt werden. Da dies für eine Person alleine kaum zu bewältigen wäre, habe ich mich Ende 2017 an WikiWolves gewandt und angefragt, ob ich im Mai 2018 ein paar Helfer bekommen könnte. Der Kontakt war schnell hergestellt und ich hatte den Eindruck, man würde sich über meine Anfrage freuen. In mehreren E-Mails und Telefongesprächen klärten wir die Details, was soll gemacht werden, welches Werkzeug wird benötigt, soll der Einsatz einen oder zwei Tage gehen und welches Wochenende im Mai wäre günstig. Die Leute, mit denen ich Kontakt hatte, waren keine blauäugigen Wolfsfans, sondern naturverbundene Tierfreunde, die sich nicht nur über die Rückkehr der Wölfe freuen, sondern sich auch um das Wohlergehen der Weidetiere sorgen. Durch ihre bisherigen Einsätze bei verschiedenen Schafhaltern konnten sie die Sorgen und Nöte der Viehhalter sehr gut nachvollziehen.
Wir fanden schließlich einen Termin Ende Mai, an dem drei Helfer Zeit hatten. Ich besorgte das notwendige Material und kümmerte mich um die Verpflegung. Sonntagvormittag um 10 Uhr standen also drei gutgelaunte Helfer vor meiner Tür und wir planten das genaue Vorgehen. Da das Anbringen der Isolatoren am meisten Arbeit machen würde und auch von mir alleine kaum zu schaffen wäre, hatte dies Priorität. Wir bildeten zwei Zweierteams und machten uns an die Arbeit. Mit meiner Teampartnerin entwickelte ich schnell eine Routine, jeder hatte seine Handgriffe und wir kamen gut voran. Auch das andere Team war sehr fleißig und ich hoffte, am Nachmittag bereits den Draht spannen und mit der Beseitigung des Bewuchses beginnen zu können. Es gab nur zwei kurze Essenspausen, ansonsten wurde konzentriert geschraubt. Doch als wir schließlich fertig waren, war es schon früher Abend. Ich musste noch nach meinen Schafen schauen, und auch meine Helfer wollten die Herde kennenlernen. Wir waren alle erschöpft und so beschloss ich, den Einsatz für diesen Tag zu beenden. Alle drei boten an, nochmal wieder zu kommen, um mir bei den restlichen Arbeiten zu helfen. Tatsächlich kam eine der Helferin noch zwei Mal zum Helfen, die andere Helferin noch ein Mal. Bei diesen Terminen haben wir den gesamten Bewuchs unter den Drähten entfernt. Während der Arbeit und in den Essenspausen wurde natürlich viel über Schafe und Wölfe gesprochen. Wir stimmten darin überein, dass Wölfe faszinierende, tolle Tiere sind, sie aber für die Weidetierhaltung ein großes Problem darstellen.
Für mich war es das erste Mal, dass ich mit Freiwilligen gearbeitet habe. Ich war sehr beeindruckt von der Einsatzbereitschaft, wir haben über Stunden wirklich hart gearbeitet. Häufig scheitert die Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen nicht unbedingt am Geld, schließlich werden in Brandenburg auf Antrag 100% gefördert, sie scheitert oft eher an dem erforderlichen Arbeitsaufwand. Hier springt WikiWolves ein und unterstützt die Viehhalter. Je nach Situation und Absprache sind auch regelmäßige Einsätze möglich, wenn z.B. immer wieder große Flächen mit Netzen eingezäunt werden müssen. Da die meisten freiwilligen Helfer berufstätig sind, sollten Einsätze für die Wochenenden geplant werden. Die Helfer bekommen vom Viehhalter die Verpflegung gestellt und er hilft ihnen bei mehrtägigen Einsätzen bei der Suche nach einer Unterkunft (das kann auch einfach eine Wiese sein, auf der die Leute zelten können).
- WikiWolves Einsatz bei Dahlenburg
von Christine | 28.-29.10. und 4.-5.11.2017Open or CloseEine Hobbyschafhalterin, bei der wir schon 12 Monate zuvor eine Weide neu eingezäunt hatten, bat uns, ihr auch bei der angrenzenden Weide beim Zaunbau zu helfen. Das stürmische Wetter am ersten Einsatzwochenende machte uns leider einen Strich durch die Rechnung, da einige Helfer aufgrund gestrichener Bahnverbindungen nicht kommen konnten. Auch die herbstliche Erkältungswelle forderte ihre Opfer. So machten sich an den vier Tagen jeweils zwei bis vier Freiwillige auf, um so viel wie möglich zu schaffen. Als Vorarbeit mussten zuerst einmal sehr hartnäckige Schlehen und Hagebuttenbüsche sowie tiefhängende Äste entlang der Zaunlinie entfernt werden. Ich habe persönlich einen ganz neuen Respekt für Schlehen entwickelt, als ich auf einen Zweig trat und der 4 cm lange Dorn ohne Probleme durch meine Gummistiefelsohle drang. Wer hätte das gedacht.- WikiWolves Einsatz bei Dahlenburg
von Christine | 21.05.2017Open or CloseAnfang Mai hatten wir bereits ein Wochenende auf dem Hof bei Dahlenburg verbracht, um eine kleine Herde Schafe zu schützen, die einer alten, mittlerweile sehr raren Schafsrasse angehören. Mit dem Bagger, dessen Mietkosten großzügigerweise an beiden Wochenenden vom Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. übernommen wurden, wurde ein Graben entlang der ersten Weide gezogen und 30 bis 50 cm tief Knotengeflecht an den bestehenden Zaun angeknüpft. Ein Traktor nahm uns den Großteil des Graben Zuschiebens zum Glück ab. Gleichzeitig brachten wir oben auf den Zaunpfosten Isolatoren an, die Breitbandlitzen 20 und 40 cm über dem 1 m hohen Zaun halten werden. Dank der motivierten Helferinnen (denn die meiste Zeit waren wir nur Frauen bei der Arbeit) kamen wir gut voran und konnten noch an einer weiteren Ecke der Weide mit der Arbeit beginnen; dort bohrten wir Löcher für neue, längere Zaunpfosten, da dieser Abschnitt durch einen höheren Zaun ersetzt werden soll.
Zwei Wochen später kehrten wir nun zurück, um die zweite Weide zu bearbeiten. Leider machte uns der Starkregen vor dem Wochenende Probleme, denn die Weide hatte sich teils in einen Sumpf verwandelt. Dadurch wurde der Einsatz am Samstag fast gänzlich abgesagt, nur ein paar hartgesottene Helfer aus Wolfsburg waren schon zu weit gefahren und arbeiteten fleißig an den höher gelegenen Stellen der Weiden, z.B. um alle übrigen Löcher für den neuen Zaunabschnitt zu bohren und die Pfähle zu setzen. Am Sonntag ließ sich unsere mutige und erfahrene Baggerfahrerin auch von den Pfützen auf der Weide nicht abschrecken und buddelte einen Graben der sich zügig bis 4 cm unter der Gummistiefelkante mit Wasser füllte. So machten Zaunanknüpfer schon wieder eine neue Erfahrung beim Zaunbau und lernten: langsame Schritte bewahren einen vor Schlammwellen, die in die Gummistiefel schwappen! Wir schafften es, den Untergrabeschutz an dieser Weide weitestgehend fertig zu stellen. Nur das Zuschieben des Grabens durch den Bagger musste unterbrochen werden, da der Boden für das Hin- und Herfahren zu matschig war. Zum Glück blieb der Bagger erst ganz am Schluss stecken und kam mit vereinten Kräften und guten Ideen wieder auf befahrbares Land.
Insgesamt hatten wir eine bunte Truppe an Helfern, aus Lüneburg, Hildesheim, Braunschweig, Wolfsburg und Hamburg. Wir wurden aufs Beste versorgt und so manch einer von uns hatte nach dem Mittagessen Probleme beim Bücken, da der Bauch doch gar zu voll war mit leckerem Essen. Warmer Kuchen am Nachmittag sorgte für weitere Gaumenfreuden. Das strahlende Sonnenwetter hat unserem Arbeitseifer auch nicht geschadet...- WikiWolves Einsatz bei Natendorf
von Christine | 29.04.2017Open or CloseAn sechs Tagen im März und April halfen WikiWolves Freiwillige dabei, eine große Ziegenweide wolfsabweisend einzuzäunen. Einige Freiwillige kamen sogar aus Hildesheim um mitzuhelfen! An dem Tag, an dem ich selbst vor Ort sein konnte, begann die Verpflegung schon am Morgen: Croissants, Kaffee und Tee – das ließ Gutes ahnen! Dank zusätzlicher tatkräftiger Unterstützung von Freunden der Tierhalterin kam eine große Truppe Helfer zusammen. In verschiedenen Teams wurde Graben gebuddelt (per Bagger), Pfosten gesetzt und Knotengeflecht angenagelt, sowie Graben wieder zugebaggert und –geschaufelt. Allein die leckere Gemüselasagne zum Mittagessen hätte die teilweise weite Anfahrt einiger Freiwilligen schon gelohnt. Wer gut essen will, sollte auf jeden Fall bei WikiWolves mitmachen.
Obwohl dies bei weitem nicht meine erste Zaunbauaktion war, habe ich doch wieder neue Methoden gelernt, z.B. wie man einen Zaun spannt, damit er stramm angenagelt werden kann. Statt Menschenkraft (ein bis zwei Freiwillige, die mit Leibeskräften am Zaun ziehen) oder einer Kombi aus Spanngurt, einem am Zaun angeschraubten Brett und einem günstig stehenden Baum wurde hier einfach ein Träcker so geparkt, dass man an ihm den Spanngurt befestigen konnte, der am anderen Ende um einen durch den Zaun „gefädelten“ dünnen Pfosten geschlungen war. Viele Wege führen nach Rom, bzw. zu einem gespannten Zaun. Wie immer hat diese Aktion wieder viel Spaß gemacht.- WikiWolves Folgeeinsatz bei Lüneburg
von Christine | 14.11.2016Open or CloseVor unserem letzten Einsatzwochenende bei der Hobby-Schafhalterin in der Nähe von Lüneburg brach der Winter über Norddeutschland herein. Am Samstag grüßten uns eine weiße Landschaft und fünf pommersche Landschafe, die uns erwartungsvoll anstarrten. Wir waren zu fünft gekommen, um den neuen Zaun fertig zu bauen, den wir bereits an zwei vorherigen Einsatztagen begonnen hatten. Diesmal hatten wir sogar Unterstützung aus Schleswig-Holstein dabei, denn es war klar: an diesem Wochenende mussten wir soweit wie möglich fertig werden, bevor der Boden friert und Helfer durch die Vorweihnachtszeit anderweitig beschäftigt sind. Überraschenderweise brachte das winterliche Wetter einige Vorteile: zum einen war es angenehmer bei trockenem Wetter zu arbeiten als bei Regen, zum anderen war der harte Lehmboden durch den geschmolzenen Schnee im Graben, wo der Boden noch warm war, weich geworden, und ließ sich endlich „normal“ mit einem Spaten bearbeiten. Am Samstag vollendeten wir trotz später Anfangszeit den Zaun (ca. 1,60 m hoch, plus ca. 40 cm Untergrabeschutz im Boden) entlang der Straßenseite und setzten alle Pfosten entlang der restlichen beiden Seiten. Mit Einbruch der Dunkelheit ließen wir es gut sein und hofften, am nächsten Tag unser Ziel zu erreichen. Am Sonntag starteten wir schon um 9:30 Uhr. Vier WikiWölfe und die tatkräftige Tierhalterin -- es war eine Wonne, sie mit der Pfahlramme in Aktion zu sehen -- arbeiteten bei herrlichstem Sonnenschein bis zur Dämmerung und schafften es tatsächlich, den Zaun fertig zu bauen. Abgesehen von ein paar Baggerarbeiten und Zusatzmaßnahmen (Erhöhung des Zauns an gewissen Stellen, Anbringung von Flatterband) war die Hauptarbeit getan. Die Schafe freuten sich über den großen Gestrüpphaufen, der durch das Freischneiden der Zaunstrecke enstanden war und anscheinend ein paar Leckerbissen zu bieten hatte. Außerdem inspizierten sie den neuen Zaun ausgiebig. Zur Arbeit bei Temperaturen um den Gefrierpunkt bleibt zu sagen: solange man in Bewegung bleibt, hat die Kälte keine Chance. Heiße Kürbissuppe, Würstchen und noch warmer Kuchen helfen auch ungemein. Nach der Mittagspause empfehle ich, ein paar Meter Graben zuzuschaufeln, dann wird einem schnell wieder warm! - Erfahrungsbericht: WikiWolves Einsatz bei Lüneburg
von Christine | 7.11.2016Open or CloseAm ersten Sonntag im November trafen sich 10 motivierte Freiwillige, um beim zweiten Einsatz bei einer Hobby-Schafhalterin in der Nähe von Lüneburg den Zaun weiter zu bauen, der Ende Oktober begonnen worden war. Wieder einmal nahmen die Helfer beachtenswerte Anfahrtswege auf sich: bis zu zwei Stunden mit dem Auto und sogar über drei Stunden mit der Bahn. Wir freuten uns, unter den bekannten Gesichtern auch neue Freiwillige dabei zu haben.
Trotz des Regens der vergangen zwei Wochen war der Lehmboden leider weiterhin sehr unkooperativ, was das Arbeitstempo sehr verlangsamte. Ohne den Bagger, dessen Einsatzkosten großzügigerweise vom Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. übernommen wurden, hätten wir kaum etwas verrichten können. Die Schafhalterin hatte damit am Vortag die notwendige Vorarbeit geleistet und sämtliche Gräben ausgehoben, so dass wir Sonntag morgen sofort mit der Handarbeit beginnen konnten. Wir ließen uns trotz der schwierigen Bodenbeschaffenheit und des Regens am Nachmittag nicht die gute Laune nehmen. So wurde z.B. an einem Ende der Weide für jeden neuen Pfosten der Lehmboden mit Spaten, Wiedehopf und sogar einer Axt attakiert, bis nach ca. 10 Minuten ein 10 cm tiefes Loch enstanden war. Für die Gruppe, die mit dieser Aufgabe beschäftigt war, war es jedesmal ein persönlicher Erfolg, wenn ein neuer Pfosten im Boden steckte und der Lehm somit besiegt war. Am anderen Ende der Weide wurden fleißig Krampen eingehämmert, um den neuen und höheren Zaun anzubringen. Bei einem 2 m hohen Zaun sind das jede Menge Krampen auf verschiedenster Höhe. Die köstliche Verpflegung tat das ihre um uns zu stärken und bei Laune zu halten, so dass die letzte Breitbandlitze dank Scheinwerfer am Akkuschrauber in völliger Dunkelheit angebracht wurde. Am Ende des Tages konnten wir auf das Resultat stolz sein:
(1) 50 m neuer Zaun fertig gestellt (2 m Wildzaun, von dem ca. 40 cm im Boden eingegraben wurden)
(2) 50 m Untergrabeschutz an bestehendem 1,20 m hohen Zaun angeknüpft
(3) Entlang desselben Zauns zwei Breibandlitzen auf ca. 1,30 m und 1,45 m Höhe als Flatterband und visuelle Erhöhung angebracht
(4) Pfosten entlang des neuen Zaunverlaufs in den Graben gesetzt
(5) Gestrüpp und Buschwerk entlang der neuen Zaunführung entfernt
Auch bei diesem WikiWolves Einsatz haben wir wieder neue Zaunbauerfahrungen gesammelt und neue Tricks gelernt, die uns bei der nächsten Weide weiterhelfen werden.- Erfahrungsbericht über den WikiWolves-Einsatz am 22.10.16 bei Lüneburg
von Klaus und Antje | 01.11.2016Open or CloseNachdem wir in Niedersachsen (leider!) monatelang eine Zwangspause eingelegt haben, waren wir froh, in unserem Bundesland wieder mal helfen zu können.
Am 22.10.2016 arbeiteten insgesamt 8 Freiwillige von WikiWolves und dem Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. bei einer Hobby-Schafhalterin im Landkreis Lüneburg. Dort war es in der Umgebung in letzter Zeit vermehrt zu Rissen durch Wölfe gekommen. Höchste Eile war geboten, um die zur Zeit fünf Pommerschen Landschafe, denen eine kommunale Streuobstwiese als Weidegrund dient, in „Sicherheit zu bringen“!
Mit dem Wetter hatten wir Glück. Trotz 80 % Regenwahrscheinlichkeit hat es während unseres Einsatzes nicht geregnet. Erst danach fing es an zu tröpfeln.Wir verlegten auf einer Seite der Weide einen Untergrabeschutz aus Drahtgeflecht.
Während die Schafhalterin auf der gegenüberliegenden Seite mit dem Minibagger einen schmalen Graben zog, konnten die WikiWolves-Helfer an den Pfosten, die in der Erde verblieben, Isolatoren für die Stromlitzen 20 cm über dem Boden anschrauben und kurze Latten, die noch mit dem Beil in handlichere Stücke geteilt wurden, für eine Breitbandlitze mit Flattermaterial am oberen Ende der Pfosten anschrauben.Die Kinder der Schafhalterin wirkten auf ihre Weise an den Arbeiten mit, was uns erhöhte Aufmerksamkeit abverlangte. Mittags bekamen wir vom Ehemann der Halterin eine leckere Kürbissuppe serviert, als Nachtisch gab es selbstgebackenen Kuchen (extrem lecker, war schnell vertilgt). Zum guten Schluss des Einsatztages setzten wir noch Bodenplatten 45 cm tief unter das Weidetor, in harten, trockenen Lehmboden, der nur mit der Spitzhacke bröckelig zu kriegen war. Auch die langen Pfosten für den neuen Drahtgeflechtzaun stehen schon, auch wenn der Boden sie nicht so richtig in sich reinlassen wollte.
Nun fehlt noch die verbleibende vierte Seite, die am 6.11. bearbeitet werden soll, und natürlich der Gitterzaun, der so hoch werden soll, dass Wölfe sich das Drüberspringen fünfmal vorher überlegen, bevor sie es gar nicht erst ausprobieren.Zeit zum Austausch über Wölfe und Menschen war auch noch. Die Atmosphäre während des Einsatzes und der Kontakt zu der Nutztierhalterin waren überaus freundlich und unkompliziert. - WikiWolves Folgeeinsatz bei Wietzendorf
von Christine | 25.4.2016Open or CloseDrei Wochen nach unserem ersten Einsatz bei einer Mutterkuhhalterin bei Munster kehrten wir zurück --- diesmal, um den Aufbau des neuen Zauns zu unterstützen. Sieben Freiwillige, die teilweise über eine Stunde Anfahrtsweg hatten, halfen tatkräftig mit. Erstaunlicherweise war es kälter als beim ersten Einsatz, aber das ungemütlichste Wetter (Hagel) verpassten wir in der Mittagspause, bei leckerem Eintopf. Nachdem wir zuvor beim Abbau des alten Stacheldrahtzauns geholfen hatten, hieß es nun: Eichenpfähle setzen, einen Wildzaun (Drahtknotengeflecht) annageln, 30 cm davon als Untergrabungsschutz in der Erde verbuddeln (der Graben wurde zum Glück von einem Bagger gegraben), und Isolatoren (Plastikhalterungen) für Stromdrähte anbringen. Nachdem wir beim Zaunabbau gelernt hatten, wie wichtig es ist, Krampen (die übergroßen Heftklammern, die den Draht am Pfosten halten) sparsam zu verwenden und gerade einzuschlagen, merkten wir beim Zaunaufbau schnell, dass das in der Praxis nicht immer so leicht ist. Fertig wurden wir leider nicht, sind aber ehrgeizig, diesen Zaun zu Ende zu bauen! Wie schon beim ersten Mal genossen wir die Zusammenarbeit mit den Hofbewohnern, die Trecker und Bagger bedienten. Spannend war, dass diesmal sogar drei Vertreter der Presse Interesse an unserer Aktion hatten. Einer der Berichte ist hier zu finden: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Wikiwolves-macht-Weiden-wolfssicher,wikiwolves100.html - WikiWolves Einsatz bei Wietzendorf
von Christine | 07.04.2016Open or CloseÜber den „Freundeskreis freilebender Wölfe e.V.“ erreichte mich die Bitte einer Mutterkuhhalterin, ihr beim Zaunbau zu helfen. Nach einem zweiten Übergriff von einem Wolf auf ihre Herde im Herbst 2015 mussten ihre Festzäune dringend aufgerüstet bzw. neu gebaut werden, bevor sie die Kühe dieses Frühjahr wieder auf die Weide lassen wollte. Zu dieser ersten WikiWolves Aktion in Niedersachsen rückte ich am ersten Samstag im April mit zwei weiteren motivierten Freiwilligen an, um die Landwirtin und drei Familienangehörige beim Zaunbau zu unterstützen. Als erstes sollte der alte Stacheldrahtzaun abgebaut werden. Schnell lernten wir, was Krampen sind (übergroße Heftklammern, die den Stacheldraht am Pfosten halten), und wie man sie entfernt. Wenn ich eines gelernt habe, dann dass ich sehr sparsam mit Krampen umgehen und sie möglichst nicht ganz in den Pfosten treiben werde, sollte ich je einen Stacheldrahtzaun bauen. Diejenigen, die den Zaun später wieder abbauen müssen, werden es mir danken!
Foto: Uwe Martens (Freundeskreis freilebender Wölfe)Zwischendurch bekamen wir sogar Besuch von einer Reporterin der Lokalzeitung, die uns alle interviewte und einen sehr schönen Artikel über unsere Aktion schrieb (http://www.boehme-zeitung.de/lokales/news/artikel/ich-will-kein-wolfsfutter-zuechten.html). Nach 3 Stunden Arbeit bei herrlichstem Wetter und den angenehmen Lauten vorbeiziehender Kraniche wurde uns am Hof ein grandioses Mittagessen serviert. Es war eine lustige und laute Truppe, die sich dort am Esstisch einfand. Nach der Pause ging es wieder auf die Weide, wo wir nach weiteren 1 bis 2 Stunden das Ende des Zauns erreichten. Da waren wir stolz, hatten wir doch knapp 3 km Stacheldraht entfernt! Als Nächstes entfernten wir an einer Seite der Weide das dichte Brombeergestrüpp (mit einer Kombination aus Mistgabel und Sense) und sammelten restliche Stacheldrahtstücke ein. Zu guter Letzt setzten wir an einer Seite der Weide neue Pfosten ein. Als die Sonne eindeutig dem Horizont entgegen ging, machte sich die Erschöpfung bei allen bemerkbar, und wir entschieden, diese erste Aktion für beendet zu erklären. Bei einem leckeren Abendessen saßen wir noch lange zusammen und sprachen über die erfolgreiche Aktion, wie wir zu WikiWolves gekommen sind und unsere Sichtweisen zum Thema „Wolf“. Von allen Teilnehmenden kamen während und nach der Aktion durchweg positive Rückmeldungungen: uns Freiwilligen hat es einen Riesenspaß gemacht, bei dem schönen Wetter draußen zu arbeiten und neue Leute kennenzulernen, und die Mutterkuhhalterin war uns unglaublich dankbar für unsere Hilfe. Ich selbst weiß jetzt, dass solch eine Aktion sehr viel Spaß machen kann und freue mich auf die nächste Aktion (z.B. die Folgeaktion auf dem gleichen Hof, geplant für den 23.4.2016 – Interesse? Schreibt mich an! niedersachsen@wikiwolves.org). - WikiWolves Einsatz bei Lübtheen
von Jessica | 25.02.2016Open or CloseAls ich auf wikiwolves.org den Aufruf las „Schäferei braucht dringend Unterstützung bei der Betreuung der Herdenschutzhunde“ war klar, da muss ich hin! Einige Tage später stand ich schon bei einer Schafherde, die an die Anwesenheit der beiden Hunde gewöhnt werden sollte. Schafe und Hunde kannten sich bereits durch den Zaun, denn die Hunde waren schon eine Weile in einem abgetrennten Teil bei der Herde untergebracht.
Im Vorgespräch schilderte mir der Schäfer die Situation wie folgt: Wenn sich die Hunde zwischen den Schafen bewegen, geraten diese in Panik und laufen entweder aufgeregt im Kreis oder stehen dicht gedrängt zusammen. Das Problem: Die Schafe sind gestresst. Sie nehmen nicht genug Futter zu sich und zertreten die Weide. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Tiere in ihrer Panik die E-Netze herunterdrücken und ausbrechen. Die Herde muss in der Eingewöhnungsphase also ununterbrochen beaufsichtigt werden. Hier war meine Aufgabe!
Nachdem ich die beiden Hundedamen (Pyrenäenberghund und Akbash) am ersten Tag aus ihrem Separee zur Herde gelassen habe, standen die Schafe sofort dicht gedrängt in einer Ecke. Nachdem die Hunde alles gründlich gecheckt hatten, legten sie sich zu den Schafen. Diese wiederum machten irgendwann lange Hälse und untersuchten die Fremdlinge ganz genau. Die Hunde ließen dies, mit einer Engelsgeduld und beschwichtigenden Gesten, brav über sich ergehen. Nach beinahe 2 Stunden beschlossen die Schafe, dass von den beiden keine Gefahr ausgeht und breiteten sich zum Fressen aus. Wie wunderbar! Im Laufe des Tages schreckten hier und da immer mal kleinere Grüppchen auf, wenn die Hunde ihren Job machten und quer über die Weide liefen. Am zweiten Tag fingen die Schafe schon nach kurzer Zeit an zu fressen und waren deutlich entspannter.
In der Regel haben sich Schafe innerhalb von einigen Tagen an die Anwesenheit von Herdenschutzhunden gewöhnt. Wie man sich vorstellen kann, ist im Alltag eines Schäfers für derartige Dinge nicht immer Zeit. Für mich war dieser Einsatz sehr interessant und lehrreich und ich freue mich, etwas Zeit geschenkt zu haben. Vielen Dank!- Erste WikiWolves-Aktionen in Mecklenburg Vorpommern
von Nathalie | 03.01.2016Open or CloseIm Jahr 2015 haben wir in Mecklenburg Vorpommern mit insgesamt 16 Freiwilligen an vier Wochenenden drei Schäfereien beim Aufrüsten bzw. Bau ihrer Festzäune unterstützt. Für alle Beteiligten war so ein freiwilliger Wochenendeinsatz etwas vollkommen Neues, und so beschlossen wir alles erstmal ganz langsam anzugehen, mit überschaubaren Gruppengrößen von 4-6 Freiwilligen. Das Ergebnis: Jedes Wochenende für sich war ein Erfolg!
Wir „Zäunebauer“ reisten in der Regel Samstags vormittags an und blieben bis Sonntagnachmittag. Dazwischen wurden Isolatoren angeschraubt, Zaunpfähle ersetzt und Knotengitter angebracht. Einmal halfen wir auch Stellnetze umzusetzen, wobei wir feststellen mussten, dass man sich ganz ohne Übung doch recht schnell im Geflecht verheddern kann. Für das leibliche Wohl war stets bestens gesorgt, ebenso für ein passendes Ambiente: An einem Nachmittag kredenzte uns die Schäferin mitten auf der Wiese eine üppige Kaffeetafel und während der Pause beobachteten wir auf der Nachbarkoppel die Lämmer beim Herumtollen. Ein anderes Mal wurde einer der Freiwilligen mittags als „Koppel-Grillmeister“ abgestellt und nach einem deftigen Regenguss wärmten wir uns mit dampfendem Kotelett auf dem Teller an der Glut. Verzehren mussten wir es dann doch im Auto, der nächste Wolkenbruch ließ nicht lang auf sich warten. Die Frau eines anderen Schäfers erwartete uns zum Kaffee bereits mit leckeren Torten frisch aus dem Ofen.
Natürlich haben wir viel über Herdenschutz gesprochen und abends beim Bier in einer kalten Vorsommernacht (unterm Regenbogen!) Gespräche über die Rückkehr der Wölfe gehabt. Trotz allem stand die Wolfsthematik nicht im Mittelpunkt. Wir Freiwilligen waren voll von neuen Eindrücken, v.a. diejenigen, die bislang kaum mit Landwirtschaft in Berührung gekommen waren. Es hat großen Spaß gemacht die Schäfer und ihre Familien kennenzulernen, und es war eine Bereicherung, einen kurzen Einblick in ihren arbeitsreichen Alltag zu bekommen. Natürlich freuten wir uns sehr, dass alle drei Schäfer unabhängig voneinander uns zum Schluss genau das gleiche sagten: Dass sie wirklich dankbar darüber seien, was wir gemeinsam geschafft hatten!
- Erfahrungsbericht aus Kirchellen